Bericht zum Stadtgespräch im Farchet

Die CSU Bad Tölz hat am Samstag Vormittag - bei endlich wieder strahlendem Wetter - ein "Stadtgespräch" veranstaltet. Bei diesem Konzept unternehmen die Mitglieder der Partei gemeinsam mit dem Bürgermeister Dr. Ingo Mehner und mit den Bürgerinnen und Bürgern in einem Spaziergang durch die Stadt und können so in den direkten Dialog treten .

Der neu gewählte Vorsitzende der CSU Bad Tölz, Severin Eichenseher, zeigt sich sehr zufrieden mit dem Verlauf der Veranstaltung.

Die Tour startete ein wenig abgelegen an der neuen Obstbaumschule neben dem Tölzer Friedhof. Ein historischer Ort in Tölz, den die Tölzer noch als die alte Gärtnerei Schmiedl kennen werden. Der neue Eigentümer Thomas Hölzl gestaltet das ganze Areal mit seinem Gartenbaubetrieb modern um und entwickelt zunächst eine naturnahe Obstbaumschule mit alten Sorten und heimischen Gewächsen. Er zeigte den Spaziergängern sein Projekt, welches die alte Bausubstanz auf dem Gelände erhält und dort mittelfristig auch neue Nutzungen, wie Seminare oder Ausstellungen ermöglichen soll.

Im Anschluss begab sich die Gruppe zum Friedhof, der als wichtiger Ort der Erinnerung und des Gedenkens einen besonderen Stellenwert in der Stadt hat. Hier wurden Fragen zur Friedhofsgestaltung, Pflege und die Entwicklung der Bestattung diskutiert. So gibt es eine steigende Nachfrage nach Baumbestattungen oder weniger großen Gräbern. Diese Entwicklung hatte letztlich auch zum Verkauf des Grundstücks der Gärtnerei Schmiedel geführt: Ursprünglich hatte die Stadt diese Fläche als Erweiterungsoption für den Friedhof erworben. Da sich die Bestattungsformen aber stark verändern, ist inzwischen klar, dass die Fläche des Friedhofs auf lange Sicht ausreichend sein wird.

Beim nächsten Halt berichtete Bürgermeister Ingo Mehner über die E-Ladesäulen der Stadtwerke sowie deren große Photovoltaikanlage, die Strom für umgerechnet 400 Dreipersonenhaushalte liefert. Der Standort dieser Anlage dürfte vielen Tölzern gar nicht bekannt sein, da er sich ganz am Ende des Gewerbegebiets auf dem Gelände einer früheren Hausmülldeponie befindet. Diese konnte mit erheblichen Zuschüssen des Freistaats saniert werden, darf aber nicht anderweitig genutzt werden.

Der letzte Stopp der Tour führte die Gruppe zum Isarkraftwerk. Diese moderne Energiequelle spielt eine wesentliche Rolle bei der Versorgung der Stadt mit sauberer und nachhaltiger Energie. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten Einblicke in die Funktionsweise des Kraftwerks und der Fischtreppe und diskutierten über die Ausweitung erneuerbarer Energien wie Windkraft in der Region, aber auch die Verlängerung der Wasserechte.

Bürgermeister Dr. Ingo Mehner betonte dabei: „Der Bau des Wasserkraftwerks in den 1950er Jahren war eine Entscheidung mit Weitblick.” Wichtig war dem Bürgermeister noch zu betonen, dass im Landkreis bereits heute schon die gesamte Energie, die verbraucht wird, hier auch erzeugt wird. Dies geschieht im wesentlichen durch Wasserkraft, die aber natürlich auch erhebliche Umwelteingriffe erforderlich gemacht hatte. Nun pauschal von allen Regionen die gleichen Flächen für Windkraft zu verlangen, hält Ingo Mehner für wenig sinnvoll, zumal nur sehr wenige Punkte in der Region über ausreichend Wind verfügen. Hier müsste der bayerische Wirtschaftsminister Aiwanger über die Landesplanung interessengerechtere Regelungen schaffen, welcher aber bislang bei dem Thema untätig bleibt.

Eichenseher betonte abschließend die Wichtigkeit des direkten Dialogs mit den Bürgerinnen und Bürgern: "Wir können unsere Augen und Ohren nicht überall haben. Das 'Stadtgespräch' ist daher eine hervorragende Möglichkeit und Plattform in einen konstruktiven Austausch mit den Menschen vor Ort zu treten und wertvolle Einblicke in die Anliegen und Bedürfnisse unserer Bürgerinnen und Bürger erhalten."

Im Anschluss an den Spaziergang lud die CSU Bad Tölz die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einem gemütlichen Ausklang ein. Hier wurden die Gespräche in lockerer Atmosphäre fortgesetzt.